du »EUROPA» wir

Europamitgestalten!

du »EUROPA» wir

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Freizeit, Engagement, Reisen, Kultur, Umwelt, Liebe, Internet, Bildung, Arbeiten… Themen, die für junge Menschen und ihr Leben wichtig sind, spielen auch für Jugendliche und junge Erwachsene in anderen europäischen Ländern sowie auf europäischer Ebene eine Rolle. Umgekehrt hat Europa Einfluss auf ihr Leben – häufig ohne dass sie es bemerken.

Gleichzeitig laufen die Diskussionen über die Europäische Union und ihre Politik derzeit auf Hochtouren: der Euro, die Flüchtlingsdebatte, der Brexit, Rückbesinnung auf das eigene Land, die neuen Ideen des französischen Präsidenten zur Zukunft der EU, Überlegungen für ein sozialeres Europa, die proeuropäischen Demos unter dem Motto „Pulse of Europe“ in vielen Städten… Am Thema Europa kommt aktuell eigentlich niemand vorbei. Dies gilt auch für Jugendliche und junge Erwachsene. Schließlich werdet sie am längsten von den Veränderungen, die zurzeit eingeläutet werden, betroffen sein.

Deswegen geht es unter dem Motto „du »EUROPA» wir“  um die Frage, wohin sich Europa aus Sicht junger Menschen entwickeln soll und was Jugendpolitik dazu beitragen kann:

  • Welche Bedeutung hat Europa für junge Menschen ?
  • Welche Bedeutung haben junge Menschen für Europa?
  • Wie sollte Jugendpolitik in Europa aussehen?
  • Und was brauchen junge Menschen, um Europa mitgestalten zu können?

Kevin Fuchs (CC BY 4.0)

Wozu das Ganze?

„du »EUROPA» wir“ ist Teil eines europaweiten Prozesses. Dieser ist im Sommer 2017 gestartet und läuft bis Ende 2018. In allen EU-Ländern beschäftigen sich junge Menschen in diesem Zeitraum mit ihren Vorstellungen und Idee zu Europa und europäischer Jugendpolitik. Im Dialog mit Entscheidungsträger_innen aus Politik und Verwaltung diskutieren sie ihre Sichtweisen und entwickeln gemeinsam Antworten.

Mitmachen lohnt sich! Denn im Herbst 2018 werden die EU-Länder über eine neue EU-Jugendstrategie entscheiden. Sie legt unter anderem fest, welche jugendpolitischen Themen ab 2019 auf EU-Ebene im Mittelpunkt stehen werden. Bei der Entwicklung der neuen EU-Jugendstrategie werden junge Menschen aus der gesamten EU über den Strukturierten Dialog einbezogen. Wir sorgen dafür, dass die Ideen und Vorschläge junger Menschen aus Deutschland in die Diskussionen auf EU-Ebene, aber auch in Deutschland selbst einfließen.

Gleichzeitig spielt das Engagement junger Menschen für Europa auch bei den Themen der Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse von „du »EUROPA» wir“ werden deshalb auch in diesen politischen Prozess einfließen.

So läuft’s

„du »EUROPA» wir“ gliedert sich in mehrere aufeinander aufbauende Schritte:

1. Orientieren (August bis Oktober 2017)

In dieser Phase ging es darum, eine Bestandsaufnahme zum Thema vorzunehmen. Was ist zum Thema „Jugend & Europa“ an Materialien, Studien usw. bereits vorhanden und was können wir davon ableiten? Was sind wichtige Unterthemen und Diskussionsthemen?

Hierzu haben wir in den Sommermonaten 2017 Materialien von Aktivitäten junger Menschen zum Thema Europa aus den letzten zwei Jahren gesammelt und ausgewertet. Mehrere Jugendgruppen, -projekte und –verbände sind dem Aufruf gefolgt und haben uns Materialien zugeschickt: Von Workshopergebnissen und Dokumentation über Videoclips, Fotokampagnen und Interviews bis hin zu ganz offiziellen Beschlüssen war alles dabei. Die Materialien wurden ausgewertet und zentrale Aussagen in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert.

Diese Themenübersicht bildete zum einen den Input aus Deutschland für die EU-Jugendkonferenz in Tallinn (Estland), die Ende Oktober 2017 die Orientierungsphase abschließt. Zum anderen ist sie die Grundlage für den zweiten Schritt: die Beitragsphase.

Die Themenübersicht herunterladen (pdf-Datei, ca. 3,8 MB)

2. Beitragen (Oktober bis November 2017)

In dieser Phase waren Jugendliche und junge Erwachsene aufgefordert, sich allein oder in Gruppen mit den zehn Themen und zentralen Aussagen, die Ergebnis der Orientierungsphase, auseinanderzusetzen. Die zehn Themen wurden von den jungen Menschen unter die Lupe genommen, kommentiert und ergänzt.

  • Passt das so? Was sollte ergänzt oder geändert werden?
  • Welche Themen und Vorschläge, die wichtig sind, fehlen noch?
  • Was müsste noch intensiver diskutiert werden?

Beitragen war von Ende Oktober bis zum 19. November 2017 möglich. Die Rückmeldungen wurden online gesammelt.

3. Abstimmen (November 2017 bis Februar 2018)

In dieser Phase wollten wir von jungen Menschen in Deutschland erfahren, welche der vorliegenden Themen und Vorschläge ihnen besonders wichtig sind. Dazu fand vom 27. November 2017 bis 9. Februar 2018 ein Online-Voting statt, an dem sich alle interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen beteiligen konnten.

Wer lieber analog diskutieren wollte, konnte am 17. November 2017 in Erfurt und am 27. Januar 2018 in Hannover an den beiden DenkWerkstätten teilnehmen, bei denen junge Menschen über einzelne Themen und Fragen diskutierten.

Die Ergebnisse der Online-Abstimmung und der DenkWerkstätten wurden in dieser Broschüre zusammengefasst.

 

4. Zwischenfeedback & Konkretisieren (April bis Dezember 2018)

Im Anschluss wurden die Ergebnisse der Beteiligungsrunde an das Bundesjugendministerium und die Jugendministerien der Länder weitergegeben. Diese haben zugesichert, die gesammelten Meinungen und Forderungen zu berücksichtigen, wenn sie ihre Positionen für die neue EU-Jugendstrategie entwickeln. Gleichzeitig spielt das Engagement junger Menschen für Europa auch bei den Themen der Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse von „du »EUROPA» wir“ wurden deshalb auch in diesen politischen Prozess einspeist.

Die EU-Jugendkonferenz in Sofia

Darüber hinaus ging eine Zusammenfassung der Ergebnisse als Input aus Deutschland an die EU-Jugendkonferenz in Sofia (Bulgarien), die im April 2018 stattfand. Auf der EU-Jugendkonferenz in Sofia kamen Vertreter_innen der Jugend und der Ministerien aus den 28 Mitgliedsländern der EU zusammen. Im Gepäck hatten die Jugendvertreter_innen die Meinungen, Vorschläge und Forderungen junger Menschen zum Thema „Jugend und Europa“.

Daraus entstanden bei der EU-Jugendkonferenz nun elf europäische Jugendziele. Sie fassen zusammen, welche Themen junge Menschen aus der ganzen Europäischen Union bewegen und was von Jugendpolitik bzw. von Politik für junge Menschen erwarten. Mit dabei sind nicht nur klassische Jugendthemen wie zum Beispiel Bildung, Jugendorganisationen und EU-Jugendprogramme oder die Stärkung von Jugendbeteiligung. Auch Nachhaltigkeit, psychische Gesundheit und Wohlbefinden und Gleichberechtigung der Geschlechter spielen aus Sicht junger Menschen in der EU eine wichtige Rolle.

Die elf europäischen Jugendziele bilden die Grundlage für den weiteren Prozess. Zum einen haben die Aktiven in den Mitgliedstaaten die Aufgabe, sich mit den Jugendzielen auseinanderzusetzen und sie mit Umsetzungsideen und Praxisbeispielen zu unterfüttern. Denn die Ziele selbst sind erstmal recht unkonkret.

Video über die elf europäischen Jugendziele (mit deutschem Untertitel)

JuPiD 2018“ – Jugend und Politik im Dialog

Bei der Veranstaltung „JuPiD 2018 – Jugend und Politik im Dialog“ wurde in Deutschland Anfang Juni eine erste Zwischenbilanz gezogen werden: Wie steht es um die Themen und Vorschläge, die junge Menschen aus Deutschland in den Beteiligungsprozess eingebracht haben?

Darüber hinaus erarbeiteten die rund 60 Jugendlichen und jungen Erwachsenen Umsetzungsideen, die Marius, Martin und Theresa, die drei Jugendvertreter_innen, nach Wien mitnehmen können. Hier findet Anfang September die nächste EU-Jugendkonferenz statt. Teil des Programms ist unter anderem ein Dialog mit den Jugendminister_innen der EU-Mitgliedstaaten.

Mitmachen!

Ihr habt Lust, euch an dem Prozess zu beteiligen? Dann schaut euch mit eurer Gruppe die elf europäischen Jugendziele an, wählt 1-2 Punkte aus und diskutiert miteinander bzw. mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung, wie man sie bei euch vor Ort in die Realität umsetzen könnte. Oder vielleicht kennt ihr ja auch Beispiele guter Praxis aus eurer Umgebung, die zu den europäischen Jugendzielen passen. Schließlich muss man das Rad nicht immer neu erfinden.

Eure Beiträge könnt ihr bis zum 15. August 2018 an beteiligung@dbjr.de schicken. Wir erstellen aus allen Inputs eine Zusammenfassung und geben sie den drei Jugendvertreter_innen zur EU-Jugendkonferenz mit, die Anfang September in Wien stattfindet.

Materialien

Flyer "du »EUROPA» wir" (pdf, ca. 1 MB) Zusammenfassung der Ergebnisse (pdf, 3 MB) Europäische Jugendziele (auf Deutsch) Europäische Jugendziele in Einfacher Sprache